Wer
Wer sind wir?
Wir sind eine Abteilung in einem der ältesten Sportvereine in der Region Augsburg. Gegründet 1984, sind wir inzwischen nicht nur reich an Erfahrung, sondern erfreuen uns auch an zahlreichen nationalen und internationalen Kontakten.
Wir sind Mitglied im Fachverband für Aikido in Bayern (FAB) und im Bayerischen Landessportverband (BLSV). Vertreten durch D.A.N. in Bayern e.V. sind wir angeschlossen an D.A.N. International.
Morihei Ueshiba (* 14. Dezember 1883; † 26. April 1969),
ist der Gründer des Aikido. Von Aikido-Übenden wird er oft O-Sensei (jap. etwa: „Großer Lehrer") genannt. Sein Bild hängt in allen Aikido-Dojos der Welt, um Respekt vor der Tradition und Dankbarkeit ihrem Gründer gegenüber auszudrücken. Morihei Ueshibas Leben ist von zahllosen Legenden umrankt. Vieles deutet darauf hin, daß er der vielleicht größte Kampfkünstler des 20. Jahrhunderts war, und im Alter ein Mann von tiefer Weisheit und Einsicht. Kritische Stimmen weisen aber auch darauf hin, daß er in jüngeren Jahren etwas von einem Besessenen hatte, der unbedingt der Stärkste sein wollte, merkwürdigen religiösen Kulten anhing und zweifelhafte Kontakte zur Politikern und Aktivisten der japanischen ultranationalistischen Szene pflegte. Wahrscheinlich stimmt von beidem etwas.
Morihei Ueshiba studierte schon in jungen Jahren verschiedene Kampfkünste mit allergrößtem Eifer. Er trainierte waffenlosen Kampf genauso wie Schwertkampf und den Gebrauch von Stab, Bajonett und Messer. Er versuchte pausenlos, auf tausenderlei Art seinen Körper zu stählen und seine kämpferischen Fähigkeiten zu verbessern. Parallel dazu übte er sich sein Leben lang intensiv in verschiedenen Meditationsformen und Reinigungsriten, teilweise des esoterischen Buddhismus, vor allem aber in den Traditionen der japanischen Shinto-Religion. Sein spiritueller Meister war lange Zeit Onisaburo Deguchi, der charismatische, sehr exzentrische Gründer einer modernen Shinto-Sekte. Außerdem war Ueshiba zeitlebens der Natur und der Landwirtschaft sehr zugetan.
Als er Anfang vierzig war, hatte Ueshiba einige tiefe spirituelle Erlebnisse, die ihn mit einem Gefühl großer Harmonie mit der Schöpfung erfüllten, ihn als Kämpfer fortan unbesiegt ließen und ihn zu seiner Konzeption der Kampfkunst als einer Kunst der Harmonie, des Ausgleichs und des Erhalts von Leben führten. Seit ungefähr dieser Zeit nannte er seine eigene Kunst auch Aikido, in etwa den „Weg der Harmonie der Lebenskraft". In den folgenden vierzig Jahren bis zu seinem Tod versuchte er, diese Kunst und seine spirituelle Einsicht zu verbessern und zu vertiefen.
Es ist nicht ganz klar, welche traditionellen japanischen Kampfstile was für einen Einfluß auf Ueshiba und das Entstehen von Aikido hatten. Sicher ist nur, daß er vom Daito-Ryu-Aikijutsu seines Lehrers Sokaku Takeda stark geprägt wurde, und sich bei ihm offenbar auch viele Elemente anderer traditioneller Kampfschulen wiederfinden. Allerdings beschäftigte sich Ueshiba sein Leben lang mit vielen Kampfkünsten und religiösen Disziplinen. Noch mehr wurden in seinem Umfeld und von seinen Schüler geübt, und Ueshiba war berühmt dafür, sich Techniken schon durch kurzes Zuschauen aneignen zu können. Man kann wohl sagen, daß sein persönliches kreatives Genie wichtiger für die Entstehung von Aikido war als die Frage, wo genau er seine Anregungen hernahm.
Als Lehrer betonte er zu unterschiedlichen Zeiten und unterschiedlichen Schülern gegenüber jeweils andere Aspekte, und es hat den Anschein, daß er zwar viel, aber kaum systematisch und strukturiert unterrichtete, sondern dabei auf Inspiration, Spontaneität und Anpassung an Personen und Situationen setzte. Dies führt zu Unterschieden in der Art, wie seine Schüler Aikido später interpretierten. Streitereien darüber, wer es „richtig" macht, gehen aber am Wesen des Aikido vorbei.
Während der letzten Jahre des Krieges lebte Ueshiba zurückgezogen auf dem Land in Iwama. Nach Ende des Krieges gelang es zunächst nur sehr zögerlich, Aikido wieder aufzubauen, aber in den letzten fünfzehn Jahren seines Lebens fand Ueshiba schließlich große öffentliche Anerkennung. Sein Dojo zog viele der besten jungen Kampfkünstler an, die Aikido nun seit den sechziger Jahren weltweit verbreiten. Als Morihei Ueshiba 1969 starb, übernahm sein Sohn Kisshomaru, und später sein Enkel Moriteru, die Leitung der „Aikikai Stiftung". Diese unterhält das „Honbu Dojo", das Weltzentrum des Aikido in Tokio. Allerdings gründeten auch viele Schüler Ueshibas eigene Schulen, so daß im Aikido heute eine große Vielfalt der Traditionen herrscht. Allen Richtungen gemeinsam ist allerdings die Betonung des Aikido als einer Kampfkunst, die sich an alle Menschen wendet, großen Wert auf charakterliche Entwicklung durch körperliche Übung legt, und einen möglichst gewaltlosen Umgang mit Konflikten zum Ziel hat.
André Nocquet (* 30. Juli 1914; † 12. März 1999),
stammte aus der Region Bordeaux. Er begann in früher Jugend mit dem Training im Ringen und Jiu Jitsu, und wurde als Sportlehrer und Krankengymnast ausgebildet. 1937 wurde er in Paris Judo-Schüler von Meister Mikinosuke Kawaishi, und damit einer der Pioniere des Judo in Frankreich. Nach dem 2. Weltkrieg, in dem er in der Résistance kämpfte, half er beim Aufbau und der Verbreitung des Judo in Frankreich, vor allem in der Region Bordeaux. Im Jahr 1951 lernte er durch Meister Minoru Mochizuki, der eine Zeit lang in Frankreich unterrichtete, das Aikido kennen. Ein Jahr später kam Meister Tadashi Abe als Repräsentant des Aikido Hombu Dojo nach Frankreich und Nocquet begann, bei ihm Aikido zu studieren. Seine ersten Lehrer hatten alle direkt bei Judo-Gründer, Jigoro Kano, Aikido-Gründer Morihei Ueshiba, oder beiden studiert, und somit hatte schon Nocquets erste Budo-Ausbildung feste Wurzeln im frühen Judo und im harten Vorkriegs-Aikido. Im Jahr 1955 - Nocquet hatte inzwischen den 1. Dan Aikido und den 4. Dan Judo erworben - ging er auf Empfehlung von Meister Abe nach Japan, um dort Aikido zu studieren, und sich in Shiatsu ausbilden zu lassen. Er war von seiner Begegnung mit O-Sensei Morihei Ueshiba tief beeindruckt und wurde von 1955 bis Ende 1957 dessen erster nicht-japanischer Hausschüler ("uchi-deshi"). André Nocquet lebte während dieser Zeit in Japan im Haushalt der Familie Ueshiba und nahm dort mit Anfang vierzig ein Ausbildungsprogramm auf sich, das schon zwanzig Jahre jüngere Leute an ihre Grenzen führte. Er half O-Sensei auch, das durch den Krieg beinahe in Vergessenheit geratene Aikido in europäischen Kreisen in Japan bekanntzumachen.
Nach seiner Rückkehr nach Frankreich machte André Nocquet sich die Verbreitung des Aikido im Geiste Morihei Ueshibas zu seiner Lebensaufgabe. Er war Gründer verschiedener französischerAikido-Organisationen, Leitfigur und Patron von Aikido-Verbänden in ganz Europa, und erreichte mit seinem Aikido auf diesem Wege zeitweise mehrere tausend Menschen. Als Autor zweier Bücher über Aikido betonte Nocquet sehr stark das spirituelle Potential dieser Kunst
(Titel: "O-Sensei Morihei Ueshiba - présence et message" und "Le coeur épée").
Er trug maßgeblich dazu bei, daß in Frankreich heute mehr Menschen Aikido studieren als in Japan, und wurde für seine Verdienste um das Aikido als Ritter des Verdienstordens des französischen Staates ausgezeichnet.
In seinem eigenen Ausdruck von Aikido legte Meister Nocquet großen Wert auf runde Ausführung von Techniken, harte Würfe und effektive Hebel. In der Aikido Grundausbildung bevorzugte er Körpertechniken und Messer gegenüber traditionellen Waffentechniken.
Aikido blieb für ihn immer zuvorderst eine kämpferische Disziplin, deren spirituelle Aspekte nur durch hartes, ständiges Training auf der Matte zu erschließen waren.
Als Meister Nocquet auf seinem letzten großen Lehrgang in Blois 1997 seinem langjährigen Schüler John Emmerson erlaubte, in Zukunft in seinem Namen unter dem Leitmotiv "Dynamic Aikido Nocquet" zu lehren, tat er es mit dem Hinweis, keinen Verband diesen Namens zu gründen, sondern eine familiäre Gemeinschaft von Aikidoka zu versammeln. Aikido in der Tradition von André Nocquet lehren heute auch seine langjährigen engen Schüler Meister Claude Cebille, Meister Hervé Dizien, Meister Claude Gentil, Jean-Pierre Fillault, Jean-Pierre Datigny, Klaus-Dieter Chudziak und Pascal Heydacker.
John Emmerson
Begann mit Judo, dass er über zwanzig Jahre ausübte, und kam Ende der sechziger Jahre aufs Aikido, das später zu seiner Hauptdisziplin wurde. Zunächst trainierte er bei verschiedenen englischen Lehrern, Katsuo Chiba Sensei und Masamichi Noro Sensei. Anfang der siebziger Jahre wurde er enger persönlicher Schüler von André Nocquet Sensei, und blieb das bis zu Meister Nocquets Tod 1999. Die Begegnung mit Meister Nocquet wurde für Sensei Emmerson zum prägenden Ereignis seiner Aikido-Biographie. Von ihm erhielt er den zweiten Dan (Nidan) und alle weiteren Graduierungen, zuletzt 1988 den fünften Dan (Godan).
Meister Nocquet hat Sensei Emmerson 1997 bei seinem letzten großen Lehrgang in Blois beauftragt, unter dem Leitmotiv „Dynamic Aikido Nocquet" seine Tradition weiterzuführen.
Sensei Emmerson lebt heute in der Nähe von Newcastle, England, und ist Präsident und technischer Direktor der United Kingdom Aikido Union (UKAU). Außerhalb Englands unterrichtet er regelmäßig in Deutschland (Augsburg, Freiburg), Schottland (Glasgow, Dumfries), Belgien (Brüssel) und gelegentlich in Frankreich.
Claus-Jürgen Kocka,
begann seinen Weg 1982 im Eisenbahnersportverein bei Walter Kunde. Ab Frühjahr 1985 trainierte er bei Reinhold und Margit Geller im TSV Steppach. Von September 1988 bis Juli 1989 ging CJK für ein Schuljahr nach England, um dort als Assistant Teacher zu arbeiten. Dort lernte er John Emmerson Sensei und Eddie Hodgson Sensei kennen und übte bei ihnen. Am Ende seines Aufenthalts in England verlieh ihm Sensei Emmerson 1.Kyu. Nach Deutschland zurückgekehrt, begann CJK eine erste eigene Gruppe im Universitäts-Sport Augsburg zu unterrichten.
Im Oktober 1990 wurde ihm von Sensei Emmerson der 1. Dan verliehen. Anfang 1991 trat er aus dem TSV Steppach aus, der zu dieser Zeit noch Aikido im Stile des Iwama-Ryu unterrichtete, um in Zukunft ausschließlich Aikido im Stil von Sensei Nocquet und Sensei Emmerson trainieren und unterrichten zu können.
Zu Beginn des Jahres 1992 fand beim TSV-Steppach das erste Dan-Seminar unter Sensei Emmersons Leitung statt. Bei dieser Gelegenheit fragte ihn Sensei Kocka, ob es möglich wäre, in Augsburg eine deutschen Region der EAU (Europäische Aikido Union) Sektion England, einzurichten. Bei seinem nächsten Besuch im Juli 1992 stimmte Sensei Emmerson seinem Wunsch zu und ernannte Sensei Kocka zum Area Representative und später zum Regional Coordinator der Region Augsburg und Schwaben. Erstes Dojo in der Region wurde die Uni-Aikido-Gruppe unter seiner Leitung.
Im TSV-Steppach unterrichtete er in dieser Zeit vertretungsweise, da Reinhold Geller die Gruppe verlassen hatte und Margit Geller beruflich verhindert war.
Im Juli 1993 wurde ihm von Sensei Emmerson der 2. Dan Aikido verliehen. Im August 1993 beschloss die Abteilung Aikido des TSV Steppach von nun an ausschließlich Aikido im Stil von André Nocquet Sensei und John Emmerson Sensei zu betreiben und berief Sensei Kocka zu ihrem technischen Leiter. Im Oktober 1996 graduierte ihn Sensei Emmerson zum 3. Dan Aikido. Er war damit der erste Schüler, dem Sensei Emmerson diesen Grad verliehen hat. Im Februar 2001 wurde Sensei Kocka durch Meister Claude Cebille (6. Dan Aikido) der 4. Dan Aikido verliehen. Vom Aikikai Dojo in Japan wurde ihm im Frühjahr 2023 der 5. Dan verliehen. Er lebt mittlerweile in Nürnberg, kommt aber zu Lehrgängen weiterhin in die Region.
Er ist heute technischer Leiter von D.A.N. in Bayern e.V. und gibt neben einem wöchentlichen, graduierungsspezifischen Training, auch regelmäßig Kurse und Lehrgänge in der Region.
Wer ist D.A.N.?
D.A.N. - Dynamic Aikido Nocquet vermittelt, praktiziert und verbreitet Dynamisches Aikido in der Tradition von Meister André Nocquet (8. Dan Aikido, 4. Dan Judo), der am 12. März 1999 verstarb. Meister Nocquet war direkter Schüler von O Sensei Morihei Ueshiba, dem Begründer des Aikido. Nach seiner Rückkehr aus Japan, wo er in den fünfziger Jahren als uchi deshi (Hausschüler) im Hombo-Dojo in Tokyo Aikido studierte, wurde er bis zu seinem Tod nicht müde, Aikido in seiner traditionellen Form, seinem Geist und seinem Herzen zu verbreiten.
D.A.N. wurde mit Wissen und ausdrücklicher Billigung von Meister Nocquet im Anschluss an den letzten von ihm persönlich geleiteten Lehrgang (Blois, 1997) gegründet und von ihm schriftlich autorisiert. Die Leitung übertrug Meister Nocquet seinem langjährigen persönlichen Schüler, John Emmerson Sensei, Präsident und Technischer Direktor von D.A.N. International.
D.A.N. International wird in Deutschland vertreten durch Claus-Jürgen Kocka Sensei, seinerseits seit vielen Jahren Schüler von John Emmerson Sensei.
Unser Wunsch ist es, das Aikido von Meister Nocquet in Form, Geist und Herz zu bewahren und zu verbreiten. Ein wichtiger Aspekt war ihm immer, dass Aikido nicht nur als eine Methode der Persönlichkeitsschulung sondern auch als lebendige Kampfkunst ohne offenen oder verdeckten Wettkampf und realistische Selbstverteidigung erhalten bleibt, wie es ihm von O Sensei vermittelt wurde. Dass dies keinesfalls ein Widerspruch zur Gewaltfreiheit des Aikido ist, führte Meister Nocquet zeit seines Lebens immer wieder eindrucksvoll vor.
D.A.N. - Dynamic Aikido Nocquet versteht sich als eine Familie von Aikidoka, die ihr Aikido sowohl auf als auch außerhalb der Matte in der Art ausdrücken wollen, wie es uns Meister Nocquet unter Berufung auf O Sensei vorgelebt hat.
D.A.N. International wird in Bayern vertreten durch D.A.N. in Bayern e.V., der sich um die Förderung von Aikido in der Tardition von Meister Nocquet kümmert, indem neue Aikido-Abteilungen oder Vereine unterstützt werden und indem graduierungsspezifische Trainings sowie Kurse und Lehrgänge zusammen mit bestehenden Vereinen veranstaltet werden.
Mehr Informationen unter: www.dan-in-bayern.de