Erste Hilfe

Erste Hilfe bei Sportunfällen (nach Steinacker)

Jährlich ereignen sich in Deutschland über 1,5 Mill. registrierte Sportverletzungen. Ohne adäquate Akutbehandlung kommt es häufig zu Komplikationen und Verzögerungen der Heilung. Jeder Sporttreibende bzw. Sportbetreuende sollte deshalb die Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Sportverletzungen kennen. Vor Ort sollte entsprechendes Therapiematerial, wie z.B. Eis, sterile Kompressen oder elastische Binden in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Auch bei kleineren Sportverletzungen bestehen Ängste und Unsicherheit beim verletzten Sportler, so dass auch eine entsprechende psychische Betreuung erforderlich ist.

  • Sportverletzungen bedürfen einer sofortigen Behandlung nach dem PECH-Schema.
  • Blutende Wunden erfordern das Anlegen eines sterilen Druckverbandes. Ist die Blutung auf diese Weise nicht zu stoppen, sollte ein zweiter fester Druckverband über den ersten angelegt werden. Ein Abbinden der betroffenen Gliedmaße sollte auf jeden Fall unterbleiben.
  • Bei Schnitt- und Stichwunden können tiefere Gewebeschichten verletzt sein, die Wunde sollte mit sterilem Verbandsmaterial abgedeckt und es sollte ein Arzt konsultiert werden.
  • Fremdkörper, die noch in der Wunde stecken, sollten auf keinen Fall entfernt werden.
  • Schürfwunden werden mit klarem Wasser gereinigt und mit einer alkoholischen Lösung desinfiziert. Salben oder Gels sollten nicht auf offenen Wunden zur Anwendung kommen.
  • Bei allen Brüchen sollte der Verletzte so wenig wie möglich bewegt werden. Auf keinen Fall sollte versucht werden, fehlstehende Knochen zu richten. Der Verletzte sollte bequem gelagert werden und man sollte ihn trösten. Bei offenen Brüchen muss die Wunde steril abgedeckt werden. Der Abtransport des Verletzten ist Sache des Sanitätspersonals.
  • Hautblässe, kalter Schweiß und Übelkeit sind Zeichen von Kreislaufkomplikationen. Der Betroffene sollte auf dem Rücken gelagert und die Beine hochgehalten werden. Ist der Sportler nicht mehr ansprechbar (Bewusstlosigkeit) wird er, wie im Erste-Hilfe-Kursus gelehrt, in eine stabile Seitenlagerung gebracht, schnellstmögliche Weiterversorgung durch einen Arzt.
  • Zu den häufigsten Verletzungen gehören Bandkapselverletzungen des oberen Sprunggelenkes. Sie entstehen meist nach einem Fehltritt oder durch eine Bodenunebenheit. Die Sofortmaßnahme besteht in Kühlen mit Eiswasser, Anlegen eines leicht komprimierenden Verbandes und Hochlagerung. Weitere diagnostische Abklärung durch einen Arzt ist erforderlich, da es sonst zu chronischen Bandkapselinstabilitäten kommen kann.
  • Die Ursache der Gehirnerschütterung besteht in einer Gewalteinwirkung durch einen Schlag, Sturz oder Tritt. Die Bewusstseinslage des Sportlers sollte geprüft werden, indem man mit ihm spricht und fragt, ob er den Unfallhergang erzählen kann. Bewegt man einen Finger vor den Augen des Verletzten langsam hin und her, so müssen die Augen der Bewegung folgen können. Besteht der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung, darf der Verletzte sich auf keinen Fall weiter sportlich betätigen. Bis zum Transport ins Krankenhaus sollte er mit etwas erhöhtem Oberkörper gelagert und gegen Auskühlung mit einer Decke geschützt werden.
  • Im Sport kommt es häufiger zu Verrenkungen der Kniescheibe und der Schulter. Bei allen Verrenkungen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, Laien sollten niemals ein Gelenk wieder einrenken.
  • Muskelverletzungen

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